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    • CommentTime4. Mar 2021
     

    Sub-Saharan Africa – Architectural Guide

    Philipp Meuser, Adil Dalbai (Hg)
    Dom publishers
    ISBN 978-3-86922-400-8

    Link – Verlag

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    Den Werdegang einer afrikanischen Architektur mit ihrer reichen Basis traditioneller Bauweisen, meistens aus Lehm, Lateritböden und anderen Naturbaustoffen spiegelt das Mammutwerk von Philipp Meusel und Adil Dalbai in sechs Bänden eines Architekturführers durch 49 afrikanische Länder südlich der Sahara wider. In einem ersten Einführungsband wird als zusammenfassendes Hintergrundwissen die Geschichte und Theorie der afrikanischen Architektur erzählt. Der in den Länderkapiteln von 350 afrikanischen und internationalen Autoren beschriebene und bebilderte, einzigartige Reichtum des afrikanischen Bauschaffens ist kaum zu beschreiben, ja fast unvorstellbar.

    Als ich im September 1960 als junge Architektin meine berufliche Laufbahn im westafrikanischen Ghana im dortigen Ministry of Works and Housing begann, war das Land die erste ehemalige schwarzafrikanische Kolonie, die ihre Unabhängigkeit gerade dreieinhalb Jahre davor erzielt hatte. Einige meiner jungen internationalen Kollegen und Kolleginnen waren wie ich engagiert worden, um zusammen mit den von ihren Studien und Ausbildungen im Ausland zurückkehrenden jungen Ghanaern eine Architekturabteilung im Ministerium aufzubauen, die das ehrgeizige Bauprogramm der unabhängigen Regierung planen und durchführen konnte. Rückblickend bin ich immer noch dankbar dafür, dass ich zu denjenigen gehörte, die damals in Ghana den Weg bereiteten für eine Architektur, die klimaorientiert auf einer vielfältigen traditionellen Baukultur der unterschiedlichen Ethnien basierte und sich mit neuen Baustoffen und Technologien gestalten ließ. Die Digitalisierung gab es noch nicht. Unsere manuelle Arbeit war sehr mühsam, aber führte trotz aller Hindernisse zum gesetzten Ziel.

    Der Architekturführer zeigt, dass unser damaliger Versuch traditionelles Bauen mit den kolonialen Wurzeln und neuen technischen Kenntnissen zu verbinden, um damit der afrikanischen Architektur einen eigenen Ausdruck zu verleihen, bis in die heutige Zeit hinein mit der immer mehr zunehmenden Verstädterung, der Globalisierung und anderen Herausforderungen sichtbar Früchte getragen hat. Obwohl der Führer in Englisch verfasst ist, sollte er in jeder Architekturhochschule oder Universität in der Bibliothek stehen.

    Hannah Schreckenbach, 25.02.2021

 

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