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    • CommentAuthorSekretariat CommentAuthorRole DVL Sekretariat
    • CommentTime25. Sep 2013
     

    Liebe Lehmbaukollegen und Freunde des Lehmbaus,

    „Bei einem schweren Erdbeben in Pakistan sind neuen Angaben zufolge mindestens 208 Menschen getötet worden. Mehr als 380 weitere Menschen seien verletzt worden,” sagte ein Verwaltungsvertreter der betroffenen Provinz Baluchistan, Asad Gilani, der Nachrichtenagentur AFP. Und weiter: “Fast alle Lehmhäuser sind eingestürzt.”
    Auch bei anderen Nachrichtensendern wie dem Deutschlandfunk wurden die katastrophale Auswirkungen des Erdbebens in Baluchistan mit Lehmbau in Verbindung gebracht. Solche Argumentationen sind nicht neu. Dazu eine Klarstellung:
    Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Lehmbaustoffe in Erdbebengebieten grundsätzlich eher geeigneter sind als andere Baustoffe. Allerdings müssen sie richtig verarbeitet sein. Hier liegt das Problem. Die Hoffnung liegt gerade beim Lehmbau darin, dass die Häuser mit vor Ort verfügbaren Mitteln und menschlicher Handwerkskraft sehr gut gegen Erdbebenschäden ertüchtigt werden können, sofern das Knowhow verfügbar ist. Bei anderen Bauweisen geht dies nur mit teuer zugekauftem Zement oder Baustahl. Für westliche Firmen gibt es an diesen industriellen Baustoffen natürlich ungleich mehr zu verdienen. Auch dies kann ein Grund dafür sein, dass Erdbebenschäden gerne mit „primitivem“ Lehmbau in Verbindung gebracht werden.
    Abschließend dazu eine Aussage von Prof. Dr.-Ing. Christof Ziegert:
    “Alle Bauweisen sind von Schäden und Einsturz betroffen. Ursache ist meistens die niedrige Bauqualität und der schlechte Erhaltungszustand. Durch den hohen Anteil an Lehmbauten am Baubestand erscheint der Eindruck, dass die Lehmbauweise besonders stark betroffen und anfällig ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass angemessen konstruierte und gut erhaltene Lehmbauten keinen schlechteren Widerstand gegen Erdbebenbeanspruchung aufweisen als andere Bauweisen; im Gegenteil.”

    Der Vorstand des DVL

 

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